1. Juli 2023
Allgemein
Stellungnahme des SPD – Ortsvereins Heidesee zum Bebauungsplanentwurf – Leben an der Köpenicker Schäferei in Friedersdorf
Die nachfolgende Stellungnahme mit den Forderungen des SPD-Ortsvereins Heidesee zum Bebauungsplanentwurf des Wohngebietes – Leben an der Köpenicker Schäferei – in Friedersdorf wurde nach intensiver Diskussion im Ortsverein erstellt und innerhalb der vorgegebenen Frist termingerecht bei der Gemeindeverwaltung Friedersdorf eingereicht.
Wir unterstützen ein neues Wohngebiet in Friedersdorf und insbesondere die Schaffung von Mietwohnraum, der bezahlbar ist, fordern aber zwingend eine orts- und gemeindetypische Anpassung und eine erhebliche Verringerung der Anzahl der geplanten Wohnungen !!!
SPD Ortsverein Heidesee
vertreten durch den Vorstand
an
Gemeinde Heidesee
OT Friedersdorf
Bauamt
Lindenstraße 14b
15754 Heidesee
Vorentwurf des Bebauungsplanes „Leben an der Köpenicker Schäferei“
im OT Friedersdorf der Gemeinde Heidesee
Stellungnahme des SPD-Ortsvereins Heidesee im Rahmen der öffentlichen Auslegung des Vorentwurfs des Bebauungsplanes „Leben an der Köpenicker Schäferei“
Grundsätzliche Stellungnahme und Anmeldung von Bedenken:
Der SPD-Ortsverein Heidesee unterstützt ausdrücklich die Schaffung eines neuen und modernen Wohngebietes im zentralen Ortsteil der Gemeinde Heidesee in Friedersdorf.
Vor allem die Schaffung von Mietwohnungen und hier insbesondere die Bereitstellung von bezahlbarem Mietwohnraum wird begrüßt und unterstützt.
Da die Gemeinde Heidesee vor allem durch privat genutzte Ein- und Zweifamilienhäuser geprägt ist und eine gesunde Anzahl an Mietwohnungen fehlt, wird die Maßnahme des Bebauungsplanes „ Leben an der Köpenicker Schäferei“ durch den SPD-Ortsverein positiv begleitet.
Die vorgenannte Unterstützung gilt jedoch klar formuliert und ausschließlich unter Beachtung der nachfolgenden 4 Grundsatzschwerpunkte sowie der nachfolgenden Anmerkungen und Hinweise:
- Die vorgesehene massive, auf maximale Grundstücksausnutzung und mehrgeschossige Bebauung ausgerichtete Bebauung mit überwiegend 5-geschossigen Wohngebäuden wird nicht akzeptiert und abgelehnt. Es wird gefordert, dass die Geschossigkeit des Bebauungsplanes grundsätzlich auf maximal 4 Vollgeschosse begrenzt wird, wobei angestrebt werden soll, die Hälfte der Wohngebäude 3-geschossig herzustellen.
Begründung: Eine 4-5 geschossige Bebauung ist weder ortstypisch noch gemeindetypisch. Eine solche Bebauung widerspricht auch den städtebaulichen Anforderungen den Anforderungen an ein Wohnbaugebiet in einer ländlichen Gemeinde. Eine 4-5 geschossige Bebauung widerspricht gleichfalls den Vorgaben des Gemeindeentwicklungskonzeptes (INSEK) sowie auch den Vorstellungen der überwiegenden Mehrheit der Bürger der Gemeinde Heidesee.
- Es wird gefordert, dass die Gebäudeausbildung, die Gebäudestruktur und die Dachform der herzustellenden Wohngebäude, der Gewerbegebäude und sonstigen Gebäude den Anforderungen an eine moderne ländliche Architektur angepasst wird. Die bisher mit dem Bebauungsplanentwurf vorgestellte Architektur von Wohngebäudequadern ohne Struktur und Höhenabstufung wird nicht akzeptiert.
Begründung: Eine Bebauung mit Gebäudequadern, insbesondere der vorgesehenen Größe ist weder ortstypisch noch gemeindetypisch. Eine solche Bebauung widerspricht auch den städtebaulichen Anforderungen an ein Wohnbaugebiet in einer ländlichen Gemeinde und vor allem den Ansprüchen an eine moderne Städtebauplanung. Eine solche Bebauung widerspricht gleichfalls den Vorgaben des Gemeindeentwick-lungskonzeptes (INSEK) sowie den Vorstellungen der überwiegenden Mehrheit der Bürger der Gemeinde Heidesee.
Zu bevorzugen wären abgestufte Gebäude und aufgelöste Fassadenstrukturen sowie Schrägdachkonstruktionen bzw. angedeutete Dachschrägen.
- Es wird gefordert, die maximale Anzahl der im Rahmen des Bebauungsplanes zu errichtenden Wohneinheiten auf 450 WE zu begrenzen.
Begründung: Die Errichtung von mehr als 450 Wohneinheiten würde die gesamte Struktur des Ortsteils Friedersdorf mit allen Infrastruktureinrichtungen so maßgeblich beeinflussen, dass ein gesundes Wachstum des Ortsteils und der gesamten Gemeinde nicht mehr gegeben ist, gewachsene Strukturen gestört und eventuell zerstört werden würden.
Die Schaffung von mehr als 450 WE konzentriert an einem Standort widerspricht grundsätzlich den Entwicklungszielen der gesamten Gemeinde Heidesee und damit auch den grundsätzlichen Zielen des Gemeindeentwicklungskonzeptes (INSEK) und damit auch dem Willen des überwiegenden Bevölkerungsanteils der Gemeinde.
Im übrigen ist keine ländliche Gemeinde im Landkreis bekannt, die eine solche massive Wohnbebauung an einem Standort plant und für sinnvoll erachtet.
- Absicherung und Errichtung einer einzigen zentralen Wärme- und Warmwasserversorgung mit einem Wärmeversorgungsnetz für alle Hochbauobjekte (nach Möglichkeit Heizkraftwerk mit erneuerbaren Energien) unter maßgeblicher Nutzung von erneuerbaren Energien.
Dezentrale Wäremeerzeugungsanlagen sind weder zeitgemäß, noch umweltgerecht.
Ergänzend vorgegeben und zu beachten sind die nachfolgenden Eckpunkte und Forderungen für eine Festschreibung im Bebauungsplanentwurf „ Leben an der Köpenicker Schäferei“ im Ortsteil Friedersdorf:
- Berücksichtigung eines ausreichenden Anteils an Grünflächen mit Vorgabe eines Grünflächenplanes
- mindestens 2 voneinander unabhängige Haupterschließungsstraßen mit jeweils direkter Zufahrt zur Landesstraße und unabhängig von den inneren Erschließungsstraßen
- Alle Straßen sollen gesonderte kombinierte Geh-/Radwege erhalten (Vorrang Fußgänger und Radfahrer!) sowie eine Gehwegbeleuchtung
- Bau einer KITA mit einer Mindestkapazität für 250 Kinder
- Herstellung und Vermarktung von Mietwohnungen für sozial nicht so starke Bürger mit einem Anteil von mindestens 30 % aller Wohnungen
- Errichtung einer Seniorenwohnanlage
- mindestens 2 Spielplätze sowie weiterhin ein Sport- und Bolzplatz für Kinder und Jugendliche
- Errichtung eines Dorfgemeinschaftszentrums mit Veranstaltungssaal , einem Jugendclubstandort und mit Außenruheflächen (in Abstimmung mit dem Ortsbeirat und der Gemeindeverwaltung)
- Schaffung eines Restaurants
- ausreichend Parkplätze für PKW (möglichst als Tiefgaragen)
- Absicherung einer Schulwegsicherung für Kinder und Jugendliche zum Schulstandort sowie zu den KITA-Standorten.
- Kein lärmintensives und kein verkehrsintensives Gewerbe auf dem gesamten Areal
- Photovoltaikanlagen für alle Gebäudedachflächen als zwingende Bebauungsvorgabe
Für den Ortsverein Heidesee der SPD
gez. Simone Luther gez. Jörg Sperber gez. Dietmar Licht
Heidesee, den 28.06.2023